Lager

Ich stand mit funkelnden Sternen im Fell mitten im Wald. Um mich herum hörte ich Stimmen, leise und laute Stimmen, männliche und weibliche, jede gehörte einer anderen Katze. Ein paar Stimmen waren besonders laut. Graupelz, Weidenbrise und Eiswind aber auch Frostherz. Graupelz klang ausgelassen, meine Schwester Weidenbrise liebevoll, meine beste Freundin Eiswind sanft und aufmunternd, Frostherz misstrauisch.
Sie alle hatten mir so viel bedeutet, jeder auf seine Weise, ein Leben ohne sie, selbst ohne Frostherz, schien unvorstellbar für mich.
Wie sollte ich es also im Tod ohne sie aushalten.
Müde schüttelte ich den Kopf. Jeder fand den SternenClan gut, aber selbst dort zu sein...
Man hatte die Katzen, die man brauchte, nicht um sich.
Eine Träne lief mir über das Gesicht, hell wie der Mond selbst und landete auf dem Boden, wo plötzlich eine silberne Lilie wuchs.
Ich lächelte und stupste das zarte Gewächs an.
Die Blume hob leicht ab und ich stupste sie vor mir her bis ins Lager, wo ich sie neben dem Eingang zu Boden sinken ließ.
"Ich vermisse euch!", kratzte ich mit meiner Kralle in den Boden daneben und verschwand wieder.

Diesmal erschien ich mitten im Lager. Ich wollte meine Schwester gerne sprechen und ihr gratulieren. "Weidenbrise!", rief ich leise.

"Weidenbrise!", wiederholte ich.

"Silberlilie?", fragte ich leise

"Weidenbrise!", begrüßte ich meine Schwester warm. "Klingt gut. Ich bin so stolz auf dich!"